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Telepathische Kommunikation mit Tieren. Sinn oder Unsinn?
von Petra Martini - aus "Pferde heute" 7/2004
Mit Tieren zu reden, gehört für viele Tierbesitzer zum Alltag. [...] Aber auf telepathische Art
und Weise kommunizieren? Gehört das nicht in das Reich der Märchen? [...] Oder sind die
Fähigkeiten der Telepathie wirklich erlern- und nutzbar? [...] Ein wenig Mut gehört schon dazu,
sich zu so einem Seminar anzumelden. [...] Ob man sich alleine oder gemeinsam mit Freunden zu diesem Seminar anmeldet,
bleibt jedem selbst überlassen - Gleichgesinnte sind bestimmt dabei - und Skeptiker sind ausdrücklich willkommen!
[...]
Erklärungsversuche
Nach der ausgiebigen Vorstellungsrunde [...] erfahren wir, dass die Fähigkeit
der telepathischen Kommunikation bei sehr vielen Menschen vorhanden ist, wir sie aber leider
nicht mehr oder nicht mehr bewusst nutzen. Die Fähigkeit findet sich auch häufig bei Kindern,
da sie aber von den meisten Erwachsenen nicht ernst- bzw. wahrgenommen wird,
verkümmert sie im Laufe der Zeit.
Telepathie scheint unerklärbar, denn es handelt sich um (bisher) nicht messbare "Wellen",
wie etwa Radiowellen, trotzdem scheint sie auch über große Entfernungen, nur über Fotos
und sogar mit verstorbenen Lebewesen möglich - also doch eine allumfassende "Energie" in und um uns?
Gerade in unserer hoch technisierten westlichen Welt scheint dies doch sehr weit hergeholt. [...]
Die Probe aufs Exempel
Im Seminar führt die Trainerin - hier Frau Dr. Rose Marquardt - die Teilnehmer
in einen Entspannungszustand. Dies gelingt ihr mit einer sehr angenehmen, ruhigen Stimme,
die jedem Teilnehmer die Zeit lässt, auf die Anweisungen zu reagieren. [...]
Es folgen mehrere Übungen, die bei allen folgenden "Gesprächen" zur Kontaktaufnahme
helfen können. Hierbei fällt bei den Bemerkungen der Teilnehmer auf, dass sie immer schneller
in den entspannten Zustand gelangen. Eine angenehme Erfahrung!
Eine wichtige Übung war, sich einen fiktiven Ort auszudenken, an dem man das Tier treffen möchte.
Besonders schon der imaginäre Weg dorthin hilft, schnell den Entspannungszustand zu erreichen.
[...] Interessant war dabei auch, dass sich teilweise die Landschaft
durch das Tier veränderte. Ein Teilnehmer berichtete von einer sehr trüben, grauen Landschaft
- das Tier, das er dort treffen wollte, war sehr krank.
Frage und Antwort
Dann wird es aber langsam "ernst" - die ersten Übungen am anwesenden Tier.
Es stehen mehrere Hunde und die zwei Isländer von Rose Marquardt zur Verfügung.
Bis zu drei Personen können gleichzeitig mit den Tieren Kontakt aufnehmen. Die Übung beginnt,
nur diesmal formuliert die Trainerin die Fragen, die wir an die Tiere stellen sollen.
Das sind solche Dinge, wie die Fragen nach dem Lieblingsspielzeug, dem Futter und den Lieblingsplätzen.
Danach berichtet jeder Teilnehmer von dem, was er glaubt, herausgefunden zu haben -
und das Ergebnis ist erstaunlich. Die meisten Antworten konnten von den Besitzern der Tiere
nur bestätigt werden - dabei kannte keiner der Teilnehmer vorher die befragten Tiere.
Eine so hohe Trefferquote kann auch kein Zufall sein, denn es gab ja nicht nur eine Auswahl
von Antworten, sondern fast unendlich viele. Die meisten Teilnehmer sprachen von "Bildern",
die sie gesehen hatten, einige wenige hatten "Worte" gehört Dabei war die Menge der Informationen
recht unterschiedlich, manch einer hatte nichts empfangen, andere zählten zu jeder Frage
eine Antwort auf. Diese Art der Übungen wurde nun mit immer steigenden Anforderungen fortgesetzt.
Dabei wurde auch stärker nach Empfindungen gefragt, die sich dann nicht selten bei den Menschen
bemerkbar machten. Eine Teilnehmerin berichtete bei der Frage nach weiteren Tieren
im Haushalt davon, dass sie selbst plötzlich Panik verspürte und am liebsten aufgestanden
und weggelaufen wäre - die Katze, mit der sie in Kontakt getreten war, hatte Angst vor dem Kater,
der mit im Haushalt lebt.
Ebenso interessant ist das "Scannen" des Körpers - dabei begibt sich der Mensch quasi
in das Tier hinein und erforscht den Körper von "Kopf bis Fuß". Dabei wurden teilweise Schmerzen
festgestellt, die dann auch von den Besitzern bestätigt werden konnten,
z.B. weil sich das Tier dort verletzt hatte. Auffällig war dabei, dass besonders die teilnehmenden
Heilpraktiker sehr differenzierte Aussagen machen konnten.
Kommunikation per Foto?
Da viele Teilnehmer der Aufforderung, doch Fotos von ihren Tieren mitzubringen,
nachgekommen waren, gab es eine reiche "Auswahl" der unterschiedlichsten Tiere.
Hierbei war es besonders spannend, dass es sich z.T. schon um ältere Aufnahmen handelte,
wodurch oftmals auch auszuschließen war, dass jemand ein so guter Pferdekenner war,
dass er die Antworten auf dem Foto sehen konnte. Auch hierbei gab es eine Unmenge an
Übereinstimmungen, die bis zur Beschreibung des Wesens des Pferdes gingen, die dann auch vom Besitzer
bestätigt werden konnten. [...] Natürlich gab es auch Informationen, bei denen auch der Besitzer nicht wusste,
was damit gemeint sein könnte. Aber manch einer bekam auch einfach keine Antworten auf seine Fragen -
oder er konnte sie selber nicht wahrnehmen oder in Worte fassen.
Einige Teilnehmer berichteten am Ende des ersten Tages, dass es sie sehr angestrengt hatte,
andere wiederum erwähnten, wie leicht es ihnen erschienen war und wie schnell sich eine Art
Selbstverständnis für diese Kommunikation entwickelt hat. Die meisten waren vor allen Dingen
erstaunt über ihre eigenen Fähigkeiten - auch wenn die Fülle der Informationen sehr schwankte.
Aber fast alle hatten das Gefühl, mit den Übungen immer besser zu werden. [...]
Fazit
Eine telepathische Kommunikation mit Tieren ist möglich. Besonders für Tierheilpraktiker
und Tierärzte könnte diese Fähigkeit besonders in schwer zu diagnostizierenden Fällen eine
wertvolle Hilfe sein. Auch bei scheinbar unerklärlichen Verhaltensweisen kann ein "Medium"
durch ein Gespräch mit dem Tier Unterstützung leisten. Aber die Gefahr, dass man eigene Gedanken
für die des Tieres hält, ist unter Umständen sehr groß. Dazu kommt, dass auch die Tiere anscheinend
nicht alle Informationen preisgeben.
Aber es gibt auch die Schattenseiten: Mangelhaften Umgang und nicht
pferde(tier)gerechte Haltung kann man durch keine Art der Kommunikation
verbessern. Die Gefahr, nicht zu erkennen, wann der Wunsch des Besitzers der
angebliche Wunsch des Tieres ist, wird ebenfalls immer größer, je weniger man
sich mit den artbedingten Verhaltens- und Lebensweisen seiner Tiere beschäftigt
hat.
Und wer glaubt, sein Tier wird es ihm sagen, wenn ihm etwas nicht gefällt, hat bestimmt Recht:
Dies tut es schon über sein Verhalten, das ich interpretieren können muss - und auf diesem Wissen
aufbauend kann ich dann auch die telepathischen Botschaften verstehen.
Dazu kommt noch unser innerer "Filter“ - sind wir wirklich bereit, auch negative Botschaften
unserer Tiere zu verstehen? Oder würden wir diese Dinge einfach nicht hören?
Telepathische Kommunikation kann weder das Aneignen von Wissen noch den Umgang mit unseren Tieren
noch das Reiten-Lernen ersetzen. Wer sich dessen bewußt ist, kann über den telepatischen Weg
einen weiteren Zugang zu seinem Tier nutzen.
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